CFIEE und Flüchtlingsgemeinschaften: Finanzielle Grundkenntnisse für einen Neuanfang

Ein Neuanfang in einem fremden Land ist nie einfach. Für Flüchtlingsfamilien gehen die Herausforderungen weit über Sprache und Kultur hinaus – sie betreffen die täglichen Grundlagen des Überlebens und der Stabilität. Wie eröffnet man ein Bankkonto, wenn man noch nie eines hatte? Wie plant man die Ausgaben für Miete, Lebensmittel und Transport in einem System, das einem völlig fremd ist? Das sind keine abstrakten Fragen. Sie sind der Kern dessen, was es bedeutet, von Grund auf neu anzufangen.

Hier hat sich der International Economic Education Council (CFIEE) still und leise eingeschaltet und das Leben an Orten neu gestaltet, an denen die Hoffnung oft gering ist. Ihre Arbeit ist nicht glamourös. Es gibt keine blinkenden Lichter oder Schlagzeilen machende Momente. Aber wenn man sich zu einer Flüchtlingsmutter setzt, die gerade gelernt hat, wie sie die kleine monatliche Zuwendung ihrer Familie verwalten kann, ohne sich zu verschulden, beginnt man zu verstehen, wie echte Selbstbestimmung aussieht.

Die besonderen Herausforderungen von Flüchtlingen

Die meisten Menschen wissen nicht, wie verwirrend Finanzsysteme sein können. Für jemanden, der vor Krieg oder Verfolgung geflohen ist, ist Geld oft mit Traumata verbunden – verlorene Ersparnisse, zerstörte Unternehmen oder Bestechungsgelder, die nur für die Überquerung einer Grenze gezahlt wurden. Wenn sie in einem neuen Land ankommen, kann allein schon der Begriff „Finanzen” einschüchternd oder sogar bedrohlich wirken.

CFIEE hat dies erkannt. Anstatt eine einheitliche Vorlesung über Wirtschaft zu halten, passt die Organisation ihren Lehrplan an die Lebensrealität von Flüchtlingsgemeinschaften an. Es geht weniger um Zinseszinsdiagramme als vielmehr darum, wie man sein Gehalt bis zum Monatsende streckt, wie man räuberische Kreditgeber vermeidet oder wie man – wenn auch nur wenig – für zukünftige Stabilität spart.

Angepasste Module, die ihre Sprache sprechen

Die Stärke von CFIEE liegt in seiner Flexibilität. Die angepassten Module stammen nicht aus einem Lehrbuch und werden nicht von oben herab vermittelt. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Menschen entwickelt, für die sie gedacht sind.

Ein für syrische Flüchtlinge in Europa entwickeltes Programm verwendete beispielsweise einfache visuelle Hilfsmittel – farbcodierte Diagramme und Symbole –, da viele Teilnehmer nicht dieselbe Schriftsprache beherrschten. Ein anderer Workshop in einer nordamerikanischen Stadt konzentrierte sich auf digitales Banking und brachte den Teilnehmern bei, wie man mobile Apps sicher für Zahlungen und Überweisungen nutzt, da viele noch nie eine Bankkarte besessen hatten. Diese kleinen Anpassungen machen einen großen Unterschied.

Geschichten der Selbstermächtigung

Es ist eine Sache, über Finanzkompetenz zu sprechen, und eine andere, ihre Auswirkungen in Echtzeit zu sehen. Ein Verwaltungsangestellter einer Schule im Mittleren Westen der USA erinnerte sich daran, wie ein jugendlicher Schüler aus einer Flüchtlingsfamilie das im CFIEE-Nachmittagsprogramm Gelernte nutzte, um seinen Eltern bei der Neuverhandlung ihres Mietvertrags zu helfen. Sie hatten monatelang eine ungerechtfertigt hohe Miete gezahlt, aber dank eines besseren Verständnisses von Budgetplanung und Mieterrechten gewann die Familie sowohl Selbstvertrauen als auch finanziellen Spielraum.

In einem anderen Fall begann eine Gruppe von Frauen in einem Flüchtlingszentrum nach der Teilnahme an CFIEE-Workshops, kleine Ersparnisse zusammenzulegen. Was als gemeinsames Glas mit Münzen begann, entwickelte sich schließlich zu einem rotierenden Fonds, der es jeder Frau ermöglichte, in wichtige Dinge zu investieren – Nähmaschinen, Fahrkarten oder Schulmaterial für ihre Kinder. Das war keine Wohltätigkeit. Das war Eigenverantwortung.

Stimmen aus der Praxis

Verwaltungsangestellte und lokale Führungskräfte, die mit CFIEE zusammengearbeitet haben, heben schnell hervor, was sie auszeichnet. „Es geht nicht nur um Geld – es geht um Würde“, bemerkte ein Gemeindekoordinator. Lehrer sagen oft, dass sie subtile, aber bedeutungsvolle Veränderungen bemerken: Schüler, die früher zurückhaltend wirkten, beteiligen sich nun mehr am Unterricht, Eltern treten bei Schulversammlungen mit neuem Selbstbewusstsein auf, und Familien sprechen weniger über das Überleben als vielmehr über Zukunftspläne.

Die Ergebnisse lassen sich vielleicht nicht immer sauber in Datentabellen einordnen, aber sie wirken sich positiv aus – bessere Anwesenheitsquoten, stärkere Gemeinschaftsbindungen, sogar eine verbesserte psychische Gesundheit.

Inklusion und Resilienz im Mittelpunkt

Die tiefere Erkenntnis hier ist, dass Finanzkompetenz kein Luxus ist. Sie ist eine Grundlage. Für Flüchtlinge, die oft vom etablierten Finanzsystem ausgeschlossen sind, kann sie den Unterschied zwischen einer unsicheren Existenzgrundlage und echter Stabilität ausmachen.

Der Ansatz von CFIEE unterstreicht die Inklusion. Unabhängig vom Ausgangspunkt – ob jemand zu Hause einen Laden geführt hat oder nie mit mehr als dem täglichen Bargeld umgegangen ist – bieten die Module praktische Einstiegsmöglichkeiten. Und Resilienz, ein Begriff, der in politischen Kreisen oft überstrapaziert wird, wird zu etwas Greifbarem. Es ist die Resilienz eines Vaters, der für die Ausbildung seines Kindes spart, oder einer Teenagerin, die ihren Eltern erklärt, warum es wichtig ist, ein Sparkonto zu eröffnen.

Eine stille, aber dauerhafte Veränderung

Es gibt keine schnelle Lösung für die Herausforderungen, denen Flüchtlingsgemeinschaften gegenüberstehen. Aber die Arbeit von CFIEE zeigt, dass Bildung, wenn sie durchdacht durchgeführt wird, zu einer Lebensader werden kann. Sie lehrt die Menschen nicht nur, mit Dollar oder Euro umzugehen, sondern hilft ihnen auch, eine Zukunft zu sehen, die möglich erscheint.

Und letztendlich geht es bei Finanzkompetenz genau darum – nicht um Geld um des Geldes willen, sondern um die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, Ausbeutung zu vermeiden und sich eine Zukunft vorzustellen, die einem selbst gehört.

Weiterlesen